Es ist ja, wie es ist. Mein Dienstplan, unser Urlaubskonto und die Angebote von AIDA passten wie die Faust aufs Auge zusammen. Und so machten wir in diesem Jahr doch noch einmal einen Kurzurlaub auf der AIDAprima. Das Schiff ist uns eigentlich zu groß, aber man muss es sich ja wenigstens mal angeschaut haben.
17.12.2016
Hamburg
Wir haben das AIDA-Parkpaket gebucht. Mit 99,00 Euro nicht besonders günstig, aber sicher weniger als die Taxe gekostet hätte und erheblich komfortabler als mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Anreise zum Cruise-Terminal Hamburg - Steinwerder mit dem eigenen Pkw war die beste aller möglichen Varianten.
Gegen 12:30 Uhr trafen wir nach entspannter Fahrt am Terminal ein. Die beiden Koffer waren schnell abgegeben und dann ging es zum Einchecken.
Der Zugang zum Schiff war schnell bewerkstelligt. AIDA hat aus den Erfahrungen der ersten Abfahrten gelernt (man ja kann im Internet die Horrorberichte von den endlosen Schlangen an den Schaltern und der Sicherheitskontrolle nachlesen). Jetzt wird jedem Passagier ein Zeitfenster gegeben, in dem er einchecken kann.
Unsere Kabine war erst ab 15.30 Uhr bezugsfertig. So begannen wir unsere Reise mit einer kleinen Mahlzeit im Marktrestaurant und erkundeten anschließend zum ersten Mal das große Schiff.
Dann bezogen wir unser Zuhause für die nächsten 7 Tage:
Die Meerblickkabine 4183 ist sehr geräumig, sogar mit einem begehbaren Kleiderschrank.
Um 17.00 fand die obligatorische Seenotrettungsübung statt. Auf den anderen AIDA Schiffen, die wir bereits kannten, fanden diese Events auf den Außendecks statt. Entsprechend zogen wir uns auch diesmal warme Jacken an. Zusammen mit den Rettungswesten waren wir so für die feuchtkalte Hamburger Witterung bestens gerüstet. Blöd war nur, dass die Übung ganz anders als sonst ablief. Wir versammelten uns an einem Meeting-Point in einem gut beheizten Restaurant und mussten gefühlt Stunden warten, bis auch die letzten, nach mehreren Ausrufen, ihren Treffpunkt gefunden hatten. Schön warm war es.
Dann ging es nach oben auf Deck 15. Mit drei kräftig, lauten Stößen aus dem Signalhorn gab der Kapitän das Zeichen zur Abfahrt. Ich bekomme jedes Mal Gänsehaut, wenn die Auslaufmelodie aus den Lautsprechern erklingt. Es geht los.
Augen zu und denken, man steht ganz oben auf dem Schiff, der Wind weht und dann diese Musik in den Ohren.....
Langsam durch den Hafen und dann elbabwärts. Ein toller Ausblick von hier oben!
Nach dem Abendessen im Marktrestaurant schlenderten wir noch einmal über das Schiff. Es gab Willkommens-Sekt und im Theatrium und den vielen Bars herrschte reges Treiben.
18.12.2016
Erster Seetag.
Wir sind auf dem Weg nach Southamton. Die See ist ruhig. Die Reisetabletten können in der Apotheke bleiben.
Zum Frühstück gab es wieder alles, was man morgens so zu sich nehmen mag. Vom Rollmops über Müsli, Räucher- und Gravedlachs, Wurst, Schinken, Käse und Speck und Eiern in allen Variationen, Kuchen und jeder Menge frischen Obstes, wer da nicht satt wurde…
Nach etwas Trinkgeld wurde unser Houskeeping sehr kreativ :-)
Die AIDAprima ist ein sehr großes Schiff.
Und auf jedem Rundgang entdeckt man immer noch etwas Neues. Ein Geheimtipp von dem Kreuzfahrt Berater aus dem Internet: Durch das Latenight Showtheater auf Deck 6 führt der Weg in die Spraybar, Moet-Chandon Sektbar.
Und von dort kommt man über eine Treppe zu einem kleinen Außendeck vorne im Bug. Wenn man sich da mutig über die Reling beugt, kann man die Bugwelle des Schiffes sehen. Seine Höhenangst sollte man dann allerdings vergessen. Ich habe all meinen Mut zusammen genommen und mich nach längerem Zögern, mit meinem Handy, über die Reling gelehnt!
Übrige Eindrücke vermitteln vielleicht die Bilder…
Das Unterhaltungs- und Beschäftigungsangebot ist sehr vielfältig.
Wer will, lässt sich bespaßen, oder wer das viele Essen kompensieren will, kann sich an Fitnessgeräten austoben, in den Pools planschen und über die Rutschen flitzen.
Es gibt auch eine Laufbahn.
Auch Minigolf kann man spielen.
Und was ganz besonderes ist, im Winter, die Eislaufbahn auf Deck 16.
Oder man zieht sich in eine der vielen kleinen Nischen zurück und chillt vor sich hin… man findet auch auf diesem großen Schiff Ecken, in denen man seine Ruhe hat.
Nicht zu vergessen die kulinarische Vielfalt. Von morgens um 7 bis nachts um 12 kann man jederzeit seinen Hunger stillen.
19.12.2016
Southampton
Nach dem Frühstück war zunächst Appell auf Deck 6 angesagt: Die Mitarbeiter der englischen Passbehörde wollten die Passagiere gerne persönlich kennenlernen und so mussten alle, egal ob sie britischen Boden betreten wollten oder nicht, mit Lichtbildausweis und Bordkarte an den Amtspersonen vorbeimarschieren.
Später, nachdem die Tagesausflügler nach London, Stonehenge usw. das Schiff verlassen hatten, machten auch wir uns auf den Weg, das beschauliche Southampton näher zu erkunden.
Die City ist fußläufig zu erreichen und nach kurzer Zeit waren wir im Zentrum. Und dort fanden wir den „German Christmas Market“.
German Bratwurst, German Pancake, Schnitzel und Glühwein waren die Spezialitäten. Die Preise waren etwas höher als in Hamburg, aber das ist wohl den Importzöllen geschuldet. Der Veranstalter war ein deutsches Unternehmen.
Der Markt war zur Mittagszeit schon gut besucht und das nahe Einkaufszentrum total überfüllt.
Ich habe mir ein nettes Souvenir gekauft.
Gerd hatte noch von der letzten Reise, in Kirkwall am Automaten gezogene, Schottische Pfund. Die hat die Verkäuferin mürrisch mit der Bemerkung „die muss ich sofort in englische tauschen“ angenommen.
Das Wetter war nicht so gut, auf dem Rückweg zum Schiff begann es auch noch zu regnen.
20.12.2016
Le Havre
Nach einer ruhigen Nacht auf See erreichte die Prima morgens um 7.00 Uhr Le Havre.
Die ersten Ausflüge Richtung Paris starteten schon vorm Frühstück. Wir hatten zu um 11 Uhr eine Bustour nach Honfleur gebucht.
Die Fahrt dauerte etwa eine halbe Stunde.
Wir fuhren auf der Pont de Normandie über die Seine.
Honfleur ist ein kleines Städtchen am Meer mit einem alten Fischereihafen
Zuerst war es noch bewölkt, aber kurz nach unserer Ankunft riss der Himmel auf und die Sonne schien.
Wir schlenderten unter blauem Himmel auf der Promenade am Fluß entlang Richtung Meer. Bogen dann in den Park Le Jardin des Personnalites ab. Ruhe, keine Touristen.
Zurück ging es dann durch die Altstadt.
Eglise Sainte-Catherine
Zu viele, vor den alten Häusern, abgestellte Autos störten meine Fotoabsichten und verschandelten die Motive.
Auch hier war ein kleiner Weihnachtsmarkt aufgebaut.
Gegen zwei Uhr kehrten wir zum Busparkplatz zurück. Als wir in den Bus stiegen bezog sich der Himmel und es fing leicht an zu nieseln.
21.12.16
Zeebrügge
Heute legten wir in Zeebrügge an. Außer Hafen hat der Ort nichts besonderes zu bieten. Die Ausflugsangebote von AIDA waren uns zu teuer und wir beschlossen, auf eigene Faust nach Brügge zu fahren.
Mit einem Shuttle-Bus wurden wir aus dem Hafen gebracht, das ist Pflicht, man darf nicht eigenmächtig durch das Hafengelände laufen. Zu Fuß wollten wir uns dann Richtung Bahnhof begeben.
Schon nach wenigen Metern kamen wir an einer Bushaltestelle vorbei. Dort wurden Bustouren nach Brügge für 20 Euro pro Person angeboten. Der Shuttlebus verkehrt alle 30 Minuten hin und zurück. Cruise-Express
Der Busstop in Brügge lag vor den Toren der Altstadt. Wir reihten uns in die Schlange der Touristen ein und begannen unseren Stadtbummel.
Auf zwei Weihnachtsmärkten herrschte buntes Treiben.
Wir gönnten uns eine belgische Waffel und einen Glühwein.
Danach ging es zurück zum Schiff.
22.12.2016
Rotterdam
Letzte Station dieser Reise war Rotterdam.
Leider war es bedeckt. Kein schönes Fotowetter.
Das Schiff fuhr ein ganzes Stück die Maas hinauf und legte im Zentrum der Stadt am Cruise Terminal an. Direkt vor der Erasmusbrug (Brücke) , über die man direkt ins Zentrum der Stadt gelangt.
Von hieraus konnten wir zu Fuß auf Tour gehen. Wir marschierten über die Brücke und fanden auf der rechten Straßenseite den Eingang zum Maritimen Museum. Im Freigelände lagen viele alte Schiffe vertäut an den Pollern. Es gab viel zu gucken, allerdings war zu dieser Jahreszeit wenig geöffnet und Besichtigungen waren leider nicht möglich.
Wir machten uns dann auf die Suche nach der Markthalle, von der ich schöne Bilder im Internet gesehen hatte. Sie war leicht zu finden, der Weg war ausgeschildert.
Ein tolles Bauwerk. Und drinnen nur vom Feinsten, was dort angeboten wurde. Fisch- und Fleischspezialitäten im hohen Preissegment. Wagui , Austern, Hummer….
Nicht nur zum Mitnehmen. An den vielen Ständen konnte man sich die Sachen auch zubereiten lassen und sofort verspeisen. Aber als Kreuzfahrer ist man vormittags ja noch satt vom Frühstück
Langsam machten wir uns auf den Rückweg.
Kurz vor dem Ziel wurden wir dann noch aufgehalten. Die Erasmusbrug ist eine Klappbrücke.
Man sollte sich also nicht zu knapp auf den Rückweg machen.
Eigentlich sollte das Schiff bis Freitagmorgen in Rotterdam bleiben. Wegen der angesagten Stürme über der Nordsee hat der Kapitän beschlossen schon um Mitternacht auszulaufen, um den Turbulenzen zu entgehen.
So sind wir nachts um 12 nach oben an Deck gegangen, um das Auslaufen zu verfolgen. Aber das war nicht so wie sonst, keine Musik, kein Schiffshorn. In aller Stille schwammen wir davon.
23.12.2016
Seetag. Von Wind und Wellen nichts zu spüren. Ich hab mich so darauf gefreut, dass das große Schiff mal ein bisschen schaukelt. Aber das war nichts. Viel zu früh waren wir wieder in der Elbe und das Schiff legte Freitag abends um 22.00 Uhr schon wieder in Hamburg an, anstatt Samstag um 8:00 Uhr.
Wer wollte, durfte am Abend auch noch ausschiffen. Dadurch liefen die Abschiedsfeiern auf Deck 6 recht chaotisch ab, weil die Passagiere mit ihren Koffern überall im Weg standen.
Später fand im Beachclub die Farewell-Party statt. Da war Stimmung und AIDA hat noch einmal Cocktails spendiert. Davon gab es reichlich, da viele Reisende ja schon von Bord waren.
24.12.2016
Hamburg
Wir haben unruhig geschlafen. Von etwa Mitternacht bis morgens um vier lag ein Versorgungsschiff längsseits unserer Kabine. Leise waren die Arbeiter leider nicht.
Nach einem letzten entspannten Frühstück an Bord machten wir uns dann gegen 10.15 Uhr auf den Weg.
Durch das Brauhaus
das French Kiss
und das Theatrium: AUF AIDA SEHEN :-)
Alles leer. Auschecken war kein Problem. Die Kofferhalle war schon fast leer. Schon von weitem konnten wir unser Gepäck ausmachen. Abgeholt, zum Auto und runter vom leeren Parkplatz.
Um 11.30 Uhr waren wir wieder zu Hause. Weihnachten kann kommen!
Fazit
Wir waren skeptisch, als wir dieses riesige Schiff zum Hafengeburtstag das erste Mal sahen.
So groß, so viele Menschen…
Aber wir sind angenehm überrascht worden.
Ja, auf dem Schiff waren ca. 3.300 Passagiere. Aber das verläuft sich.
Schlangen vor den Restaurants gibt es wohl auf jedem Schiff.
Wir haben immer einen Platz in den Restaurants gefunden.